
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg setzt sich für eine zeitnahe und umfassende Informationsveranstaltung der Berliner Wasserbetriebe und der Senatsverwaltung für Verkehr ein. Ziel ist es, die Öffentlichkeit über die umfangreichen Bauplanungen am Tempelhofer Damm transparent aufzuklären. Ein entsprechender Antrag wird in der kommenden BVV-Sitzung eingebracht.
„Die Anwohnenden haben ein Recht darauf, frühzeitig und vollständig über die geplanten Maßnahmen informiert zu werden“, erklärt Bertram von Boxberg, Fraktionsvorsitzender der Grünen. „Die Bauzeit wird sich über ein Jahrzehnt erstrecken und erhebliche Auswirkungen auf das Wohn- und Verkehrsleben in Tempelhof haben, insbesondere für die Anwohnenden am Tempelhofer Damm und in der Gartenstadt.“
Konkret geplant sind langfristige Bauarbeiten der Berliner Wasserbetriebe, darunter der Austausch des Leitungssystems sowie die Sanierung der Tunneldecke der U6. Die Dauer der Maßnahmen ist mit zehn bis dreizehn Jahren veranschlagt. Das bedeutet eine erhebliche Belastung für einen der wichtigsten Verkehrsachsen Berlins.
„Wir beobachten seit Jahren ein inakzeptables Informationsdefizit bei Baumaßnahmen der Wasserbetriebe. Statt klarer Kommunikation erleben wir oft chaotische Baustellen, an denen über Monate nichts passiert. Das beeinträchtigt die Mobilität in der gesamten Stadt“, kritisiert von Boxberg. „Angesichts der Dimension der bevorstehenden Maßnahmen am Tempelhofer Damm ist diese Praxis nicht länger hinnehmbar.“
Die Grünen fordern, dass bei der geplanten Informationsveranstaltung detaillierte Angaben zu den einzelnen Bauabschnitten, dem Zeitplan, möglichen Umleitungsvarianten sowie den erwartbaren Belastungen gemacht werden. Auch die ökologischen Auswirkungen, etwa durch Baumfällungen, sowie mögliche bauliche Veränderungen am Straßenquerschnitt sollen transparent dargestellt werden.
Darüber hinaus soll das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg aktiv in die Veranstaltung eingebunden werden. Der Dialog mit der Bevölkerung ist dabei essenziell. „Nur durch echte Bürgerbeteiligung und nachvollziehbare Informationen lassen sich Vertrauen schaffen und tragfähige Lösungen entwickeln“, so von Boxberg abschließend. „Transparenz ist keine Option. Sie ist Voraussetzung.“