Im Frauen-März: Henriette Schrader-Breymann ehren

Foto: gemeinfrei

Mit einer Gedenktafel wollen die Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und SPD auf das Leben und Wirken der großen Pädagogin und Gründerin des Pestalozzi-Fröbel-Haus‘ (PFH), Henriette Schrader-Breymann, aufmerksam machen. Ronja Losert, Grünen-Fraktionsvorsitzende: „Bis heute fehlt im öffentlichen Raum ein ehrendes und informierendes Gedenken an sie. Dies sollte aus Anlass des 150-jährigen Bestehens des PFH dringend nachgeholt werden. Und was passt da besser als der Frauen-März, diese herausragenden Lebensleistungen von Frauen zu Beginn des 21. Jahrhundert endlich Wert zu schätzen!“

Die Gedenktafel für Henriette Schrader-Breymann (1827-1899) soll in der Karl-Schrader-Straße in Schöneberg aufgestellt werden, beantragen GRÜNE und SPD in der kommenden Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Henriette Schrader-Breymann begründete 1874 in Berlin ein sozialpädagogisches Modellprojekt: das Pestalozzi-Fröbel-Haus. Zugrunde lag dabei ihr Anliegen, eine anspruchsvolle, professionelle Ausbildung von Kindergärtnerinnen mit der innovativen Praxis eines „Volkskindergartens“, der als Erziehungsstätte für Kinder aller sozialer Schichten entwickelt wurde, zu verbinden. Ausbildung und Praxisarbeit fanden von Anfang an auf demselben Gelände mit dem Ziel der gegenseitigen Inspiration und Bereicherung statt.

Schrader-Breymann prägte mit ihren visionären Ausrichtungen das PFH maßgeblich und machte es um die Jahrhundertwende zu einer wegweisenden Einrichtung in der Kindergartenpädagogik, die sich an politischem Fortschritt und gesellschaftlichem Engagement orientierte. 1913 wurde ein Straßenabschnitt des südlichen Teils der Kyffhäuserstraße nach ihrem Ehemann als Karl-Schrader-Straße benannt. Ronja Losert: „Die damalige Verweigerung, diese Straße nach der eigentlichen Gründerin des PFH zu benennen, war ein deutlicher Ausdruck der Nichtwertschätzung ihres Wirkens und der damaligen Frauenrolle, auch wenn er ebenfalls am PFH arbeitete.“