Grüne fordern Nutzung von ehemaligen Hotels: Geflüchtetenunterkunft statt Leerstand

Foto: Lena Löhnert

Die Unterbringungssituation von geflüchteten Menschen in Berlin und in Tempelhof-Schöneberg ist dramatisch. Bertram von Boxberg, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen: „Notunterkünfte werden aus Mangel an anderen Möglichkeiten zu Dauerlösungen. Es ist nicht zu verstehen, dass auf der anderen Seite Objekte, die in dieser großen Not Abhilfe schaffen könnten, nicht genutzt werden, sondern leer stehen. Das ehemalige Hotel President an der Urania und das ehemalige Hotel Sylter Hof an der Kurfürstenstraße könnten nach unserer Ansicht übergangsweise als Unterkünfte für Geflüchtete genutzt werden.“ Mit einem Antrag zur nächsten Bezirksverordnetenversammlung (BVV) wollen die Grünen das bei den zuständigen Stellen erreichen.

Das ehemalige Hotel President an der Urania hat in der Vergangenheit gezeigt, dass es sich sehr wohl für die Unterbringungen von Geflüchteten eignet. Doch dann sollte es abgerissen werden und einem Bürogebäude weichen. Von Boxberg: „Das Gebäude steht aber noch immer.“ Nach Auskunft des Bauamtes Tempelhof-Schöneberg gäbe es lediglich einen Vorbescheid für die Errichtung eines Bürogebäudes, der Bescheid als solcher sei noch nicht erteilt. „Es könnte also sein, dass dieses Gebäude noch eine Weile an der Urania steht. Es wäre deshalb wünschenswert, dass es in dieser Zeit für den beschriebenen dringenden Bedarf an Geflüchtetenunterkünften genutzt wird“, sagt von Boxberg.

Auch das ebenfalls nicht mehr in genutzte ehemalige Hotel Sylter Hof in der Kurfürstenstraße, das auf einen Abriss wartet, ist nach Ansicht der Grünen als vorübergehende Unterkunft geeignet. Bertram von Boxberg: „Nach Auskunft des Bauamtes gibt es zu diesem Objekt noch keine dem Bezirksamt bekannten Planungen. Es steht also sinnlos leer.“