Gesund sein und bleiben in Tempelhof-Schöneberg – was kann der Bezirk tun?

Foto: Zander-Rade

„Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit – diese schon lange bekannte Definition der Weltgesundheitsorganisation ist Grundlage für Maßnahmen zu Prävention und Gesundheitsförderung und sollte unser aller Richtschnur sein“, betont Dr. Katharina Urban, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Tempelhof-Schöneberg. Deswegen fragen die Grünen im Rahmen einer Großen Anfrage in der nächsten Bezirksversammlung (BVV), wie der Bezirk seiner Verantwortung gerecht werden kann, die Gesundheit seiner Bewohnerinnen und Bewohner als Teil der Daseinsvorsorge besser in den Blick zu nehmen.

Bereits seit 2009 sei Tempelhof-Schöneberg Mitglied des „Gesunde-Städte Netzwerkes“, so die grüne Gesundheitspolitikerin. Dort kommen Städte und Gemeinden zusammen, um gemeinsam zu erarbeiten, wie eine gesunde Infrastruktur für Bürgerinnen und Bürger geschaffen werden kann. „Wir wollen gerne wissen, wie die konkrete Mitarbeit des Bezirkes bei diesem wichtigen Netzwerk aussieht und welche Projekte hierdurch aktuell angestoßen werden oder wurden“, sagt Katharina Urban. „Es ist offenkundig, dass es einer Transformation des Gesundheitswesens bedarf – weg von einer Fokussierung auf Diagnostik und Therapie hin zu Prävention und Gesundheitsförderung. Hier können und müssen wir als Bezirk ansetzen und Gesundheit in allen Politikfeldern und Lebensrealitäten mitdenken!“

Fast jedes Politikfeld hat Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung. Ob Arbeit, Bildung, Ernährung, Landwirtschaft, Stadtplanung, Verkehr oder Wohnungsbau etc. – überall wird über Gesundheit (mit-)entschieden, ohne dass dies den beteiligten Akteurinnen und Akteuren in vollem Umfang bewusst sein muss, heißt es in „Leitbegriffe der Gesundheitsförderung und Prävention. Glossar zu Konzepten, Strategien und Methoden“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (https://doi.org/10.17623/BZGA:Q4-i064-2.0). „Daher sollte perspektivisch überlegt werden, inwiefern beispielsweise eine Gesundheitsfolgenabschätzung Bestandteil politischen Handelns im Bezirk sein kann, um der Verantwortung für die Gesundheit der Bevölkerung des Bezirks gerecht zu werden“, erklärt Katharina Urban.

Deshalb wollen die Grünen wissen, welche Maßnahmen das Bezirksamt exemplarisch in den jeweiligen Ressorts umsetzt, die der Gesundheitsförderung der Bevölkerung zugutekommen (z.B. im Rahmen „gesund älter werden“ – altersgerechter öffentlicher Raum, Bewegungsförderung, Beratung, Prävention von Einsamkeit etc. oder im Rahmen „herzgesunder Städte“ Lärm und Luftschadstoffreduktion). Außerdem fragt die Grünen-Fraktion, welche Voraussetzungen aus Sicht des Bezirksamtes geschaffen werden müssten, damit eine ressortübergreifende Gesundheitsförderung zielführend und einfach umgesetzt werden kann.