Radverkehrsanlage in der Grunewaldstraße: Wir fordern keine Verschlechterungen für die Verkehrssicherheit des Radverkehrs!

Foto: Bialluch-Liu

Die Umsetzung der Planungen für die Einrichtung einer Radverkehrsanlage in der Grunewaldstraße war in diesem Jahr vorgesehen. Durch den Radwegebaustopp der neuen Verkehrssenatorin im Mai zwecks „neuerlicher Überprüfung“ hat sich das leider verzögert. Nun stellt sich heraus, dass die ursprünglichen Planungen zu Lasten der Verkehrssicherheit der Radfahrenden und zugunsten von über 40 Parkplätzen verschlechtert werden sollen, kritisiert die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Tempelhof-Schöneberg. Astrid Bialluch-Liu, verkehrspolitische Sprecherin für den Radverkehr, erklärt: „Es macht mich fassungslos, dass Planungen für sichere Radwege und für genügend Lieferzonen in der Grunewaldstraße einfach verschlechtert werden sollen: Parkplätze anstelle von geschützten Radspuren. An einigen Streckenabschnitten sollen diese auch noch schmaler werden. Damit wird nicht nur ein sicheres gegenseitiges Überholen von Radfahrenden erschwert, sondern auch das gefährliche Falschparken von Autos nicht verhindert.“

Die geänderten Verkehrszeichenpläne sind seit November auf der Homepage der InfraVelo GmbH einzusehen. Die Streckenabschnitte an der Grunewaldstraße, die nach den angeordneten Plänen mit sogenannten Leitboys (rot-weiße Warnbaken) geschützt werden sollten, sind nun teilweise ohne jeglichen Schutz vorgesehen. Auch die Radspur solle von überwiegend 2,25 bis 2,50 Meter auf 2,00 bis 2,25 Meter verengt werden, so die Grünen-Politikerin. Zwischen der Goltzstraße und Schwäbischen Straße sehen die geänderten Pläne sogar die Verlegung der Radspur in Mittellage vor. Bialluch-Liu: „Das ist für Radfahrende besonders gefährlich, weil sie die Fahrbahn mit Autos kreuzen müssen“

„Zum Schutz der Radfahrenden und um auch der Vision Zero wieder ein Stück näherzukommen, bedarf es dringend einer Rückbesinnung auf die ursprünglichen Pläne“, betont Bialluch-Liu. „Das zuvor vorbildliche abgestimmte Verfahren mit der IHK und der BVG für sichere Radwege und für genügend Lieferzonen in der Grunewaldstraße wird ad absurdum geführt.“ Deshalb fordert die Grünen-Fraktion weiterhin, dass die Radinfrastruktur überwiegend mit Leitboys geschützt, die Radspur mit der ursprünglich geplanten Breite von 2,25- 2,50 Meter umgesetzt und keine Verschwenkung der Radspur in Mittellage vorgenommen wird.