Einschulungstag ist ein Familientag – ohne Parteien bitte

Foto: Zander-Rade

Eine Art „Bannmeile“ an Einschulungstagen vor Schulgebäuden will die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen mit einem außergewöhnlichen Antrag zur nächsten Bezirksverordnetenversammlung (BVV) erreichen. Annabelle Wolfsturm, Grüne Bezirksverordnete aus Friedenau: „Der Einschulungstag ist ein besonderer und wichtiger Meilenstein im Leben eines Kindes. In dieses emotionale und höchst persönliche Erlebnis platzen viele Parteien herein, um Werbung für sich zu machen. Es ist entbehrlich, dass Politiker:innen die Abc-Schützen auf dem Weg zu ihrem Erlebnis ansprechen und ihnen diese Dinge überreichen.“ Deshalb soll sich das Bezirksamt auf Landesebene dafür einzusetzen, dass ab dem Schuljahr 2024/2025 das Verteilen von Parteiwerbung am Einschulungstag unmittelbar vor dem Schulgebäude nicht mehr zugelassen wird.

Der Start des Schullebens wird in der Regel in den Familien feierlich begangen: Großeltern, Taufpaten und andere Angehörige kommen zusammen, um dieses sehr emotionale Event zu feiern. „Das erste Mal mit dem Schulranzen und der Schultüte zur Schule gehen ist eine ganz besondere Erfahrung für die Kinder“, so Annabelle Wolfsturm. „Da Parteien ihre Werbung auch nicht vor Geburtskliniken und Friedhöfen verteilen, ist es an der Zeit, diese Störung am Einschulungstag zu unterbinden oder zumindest dem praktizierten Ausmaß Einhalt zu gebieten“, meint die Bezirksverordnete. Ein möglicher Sperrkreis analog zur Wahlwerbung im Umfeld von Wahllokalen könnte eine Lösung darstellen.

Wolfsturm: „In der Regel werden Sets bestehend aus Ranzen, Federtasche und Sportbeutel gekauft, so dass Turnbeutel (mit Schleichwerbung) nicht zu den dringendsten Dingen zählen, die das Kind benötigt. Ebenso überflüssig sind Brotboxen mit einer parteinahen Werbung, da in den Wochen nach Schulbeginn jedes eingeschulte Kind eine Biobrotbox mit Inhalt erhält.“