Grüne wollen nachhaltige Umweltpolitik im Bezirk: Regenwasser nicht weiter verschwenden und neue Möglichkeiten bei Solaranlagen nutzen

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Mit gleich zwei Anträgen zur nachhaltigen Umweltpolitik geht die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in die nächste Bezirksverordnetenversammlung: Zum einen soll das Bezirksamt prüfen, wo und in welchem Umfang bei bezirkseigenen Gebäuden Regenwasser aufgefangen und zur Bewässerung genutzt werden kann. Zum anderen soll es auch prüfen, ob und an welchen bezirkseigenen Gebäuden eine denkmalschutzkonforme Solaranlage installiert werden kann. Grünen-Fraktionsvorsitzender Rainer Penk: „Wir wollen insbesondere wissen, ob durch eine Verwendung von denkmalschutzkonformen Solardachziegeln die mögliche Nutzungsfläche für Solaranlagen auf dem Dach des Rathauses Schöneberg vergrößert werden könnte.“

Während Photovoltaikanlagen als Aufdachmontagen optisch wahrnehmbar seinen, wären Solardachziegel eine unauffällige Alternative, so der Grünen-Fraktionsvorsitzende. Der Platzbedarf je Modul ist deutlich geringer und somit können auch kleinere Dachflächen wie Gauben mit PV-Modulen ausgestattet werden. Rainer Penk: „Solardachziegel sind auch für denkmalgeschützte Bauten einsetzbar. Sie funktionieren wie konventionelle Solarzellen, absorbieren die Sonnenstrahlen und wandeln diese in elektrische Energie um.“

Als Beispiel nennt Penk die antike Ausgrabungsstätte Pompeji: Jedes Jahr bestaunen sie mehr als 3,5 Millionen Gäste aus aller Welt. Die Solarzellen auf dem „Haus der Cecere“ im historischen Park dürfte kaum jemand beachtet haben. „Die Module sind unsichtbar und im Inneren der Dachpfannen versteckt. Die Dachziegel bestehen aus einer gefärbten Polymermasse, die für das menschliche Auge undurchsichtig ist, die Sonnenstrahlen dringen jedoch durch“, erklärt der Grünen-Chef. Bei der Prüfung im Bezirk soll auch aufgezeigt werden, welche Gebäude dazu geeignet sind, welche zusätzliche Leistung in kWp installiert werden kann und welche notwendigen finanziellen Mittel für eine Umsetzung notwendig wären. Bis zum 31. Oktober soll der BVV ein Bericht vorgelegt werden.

Beim Aufstellen und Anschließen von sogenannten Regenwassersammeltanks/ Regenwassersammelcontainern soll das Bezirksamt prüfen, ob eine schnelle und kostengünstige Umsetzung möglich ist. Ein erster Bericht über die möglichen Kosten soll der BVV bis zum Beginn der Haushaltsberatungen vorgelegt werden. „Beim fortschreitenden Klimawandel und den langen Hitzephasen kann gesammeltes Regenwasser für eine längere Zeit als Gießwasser verwendet werden“, betont Rainer Penk. Die trockenen Sommer der letzten Jahre hätten gezeigt, dass Niederschläge während dieser Jahreszeit seltener werden und während der Sommermonate immer häufiger als Starkregen niedergehen. Die Regenwassersammelbehälter können auch zu größeren Einheiten verbunden werden. Der Fraktionsvorsitzende: „Durch die Nutzung von Regenwasser entfallen die Gebühren, die sonst an die Berliner Wasserwerke zu entrichten wären. Die eingesparten Wassergebühren sorgen über einen längeren Zeitraum für eine Refinanzierung der notwendigen Investitionen.“