Dem demographischen Wandel gerecht werden: Age Friendly City beitreten

Foto: Zander-Rade

Das Bezirksamt soll prüfen, ob Tempelhof-Schöneberg der WHO-Initiative „WHO Global Network for Age-Friendly Cities and Communities“ (AFC) beitreten will und damit Mitglied dieses globalen Netzwerkes wird, beantragt die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zur nächsten Bezirksverordnetenversammlung (BVV).

„Aufgrund des demographischen Wandels wird auch in unserem Bezirk der Anteil der über 60-jährigen Bürger:innen, insbesondere aber auch der Hochaltrigen, in den nächsten Jahren rasant ansteigen. Schon bald wird sich ein Drittel unserer Bevölkerung in dieser Lebensphase befinden. Wir müssen uns dringend besser darauf vorbereiten“, fordert Ingeborg Hofer-Hutter, Sprecherin für Senior:innenpolitik der Grünen-Fraktion.

Die genannte WHO-Initiative „AFC“ bringt in ihrem Netzwerk Städte und Gemeinden aus der ganzen Welt zusammen, um voneinander zu lernen. Beitreten kann grundsätzlich jede Stadt und Gemeinde. In Berlin ist die zuständige Ebene der Bezirk. Mitgliedsstädte verpflichten sich, den Bedürfnissen älterer Menschen eine erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken. Ingeborg Hofer-Hutter: „Sie verpflichten sich dazu, sich auf den Weg zu machen und nach einem selbst zu erstellenden Fahrplan und Zeitrahmen Verbesserungen umzusetzen, ihre Informationen und Erfolge mit den anderen Mitgliedern zu teilen. Sie erhalten Zugang zu einem bereits jetzt reichen Erfahrungsschatz an Best Practice Beispielen, an Möglichkeiten der Kooperation mit anderen Kommunen.“

„Unser Bezirk muss dafür altersfreundlicher und damit auch freundlicher für alle jene Generationen werden, die sich außerhalb der Schnellzugphase des Lebens befinden“, betont die Grünen-Politikerin. Es ginge nicht nur um eine adäquate Versorgung und Teilhabe der Älteren, sondern auch um die Erschließung eines ungeheuren Potenzials an Beiträgen der erfahrenen Älteren für unsere Gesellschaft. Hofer-Hutter weiter: „Im unausweichlichen Anpassungsprozess sollten wir uns nicht getrieben fühlen, sondern aktiv vorangehen.“

Für Tempelhof-Schöneberg könne ein quartiersorientierter Aktionsplan entwickelt werden, der behördenübergreifend umgesetzt würde, meint die Grünen-Sprecherin und betont weiter: „Im Fokus sollen zunächst barrierefreies Wohnen und Mobilität, die Nahversorgung sowie die gesundheitliche und pflegerische Versorgung im Bezirk stehen.“ Treffpunkte im Stadtteil können zur besseren Vernetzung von Nachbarschaftshilfen beitragen.