Täterort angemessen sichtbar machen – Mahnung am Standort der ehemaligen Ofenfabrik Kori entwickeln

Foto: von Boxberg

Eine Konzeption für einen angemessenen Mahnort am Standort der ehemaligen Ofenfabrik H. Kori GmbH soll das Bezirksamt auf den Weg zu bringen, fordert die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Tempelhof-Schöneberg. An diesem Findungsprozess sollen sowohl Expert:innen aus der Wissenschaft als auch eine interessierte Öffentlichkeit beteiligt werden. „Bisher gibt es nur sehr wenige Orte in Berlin, die an die aktive Mitwirkung von Unternehmen an der Verfolgung, Ausbeutung und Ermordung der Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Der ehemalige Standort der Firma Kori sollte ein weiterer dieser Orte werden“, erklärt Bertram von Boxberg, kulturpolitischer Sprecher der Grünen.

Boxberg weiter: „Angeregt durch einen Beschluss der BVV hat das Bezirksamt in großartiger Weise die Initiative ergriffen und eine sehr umfangreiche Recherche zu dem Komplex der Ofenbaufirma H. Kori GmbH auf dem Weg gebracht.“ Die Ergebnisse münden in das von Annegret Schüle herausgegebenen Buch „Die H. Kori GmbH, eine Berliner Ofenbaufirma und der nationalsozialistische Massenmord“. Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) bedanke sich bei allen Beteiligten für dieses großartige Engagement, das zu einer Veröffentlichung der bisher kaum beachteten Geschichte eines Täterortes geführt hat, so der Grünen-Politiker. Von Boxberg; „Gleichzeitig zeigen die Recherchen aber auch, dass die in einem BVV-Beschluss geforderte ‚Mahntafel‘ diesem historischen Täterort nicht gerecht werden kann. Deshalb wollen wir hier ein weiteres Konzept dafür.“ Bis zur November-Sitzung der BVV soll das Bezirksamt einen Bericht vorlegen.