
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fordert in der kommenden Bezirksverordnetenversammlung (BVV) die Rücknahme der Kürzungen beim Berliner Bonusprogramm. Stattdessen soll der Senat eine nachhaltige und bedarfsgerechte Finanzierung sicherstellen.
„Das Berliner Bonusprogramm ist ein gezieltes Instrument zur Reduzierung von Bildungsungleichheiten. Es unterstützt Schulen mit besonderen sozialen Herausforderungen durch zusätzliche finanzielle Mittel“, erklärt Martina Zander-Rade, schulpolitische Sprecherin der Grünen. „Die aktuellen Kürzungen führen jedoch zu erheblichen Einschränkungen, so etwa bei der Schulsozialarbeit, der individuellen Lernförderung und der Zusammenarbeit mit Jugendhilfeträgern.“
Wie zahlreiche Studien der Bildungsforschung belegen, profitieren gerade sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler überdurchschnittlich von solchen Fördermaßnahmen. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zu mehr Chancengerechtigkeit im Bildungssystem. „Die Kürzungen stehen im direkten Widerspruch zu dem Ziel, soziale Herkunftseinflüsse zu kompensieren. Langfristig drohen negative Auswirkungen auf Bildungsbiografien und die soziale Integration mit potenziell hohen gesellschaftlichen Folgekosten“, so Zander-Rade weiter.
Die Grünen verweisen zudem auf wissenschaftliche Erkenntnisse, wonach frühzeitige Investitionen in Bildung nicht nur individuell, sondern auch volkswirtschaftlich hohe Erträge erzielen. „Die Streichung dieser Mittel gefährdet die Qualität schulischer Förderung und verschärft soziale Ungleichheiten“, warnt Zander-Rade.
Die aktuell unsichere Finanzierungslage bedroht darüber hinaus die Kontinuität und Wirksamkeit bestehender pädagogischer Strukturen. „Eine stabile und bedarfsgerechte Finanzierung ist die Grundlage für die nachhaltige Wirkung von Bildungsprogrammen. Deshalb ist die Rücknahme der Kürzungen dringend notwendig, um dem bildungspolitischen Auftrag gerecht zu werden und gleichwertige Bildungschancen im Berliner Schulsystem zu sichern“, so Zander-Rade abschließend.
Über die ergriffenen Maßnahmen und deren Ergebnisse soll das Bezirksamt bis zur Juli-Sitzung der BVV berichten.