Forschung zu den Zwangsarbeitenden auf dem Tempelhofer Feld sichern

Foto: von Boxberg

Teile der vom Senat vorgesehenen Flächen zur Unterbringung geflüchteter Menschen auf dem Tempelhofer Feld haben eine besondere historische und erinnerungspolitische Bedeutung: Auf dem Gelände befand sich zur Zeit der NS-Diktatur ein Zwangsarbeiterlager sowie ein Konzentrationslager. Grünen-Fraktionsvorsitzender Bertram von Boxberg erklärt: „Die historischen Spuren und Bauten müssen unbedingt geschützt werden.“

Nach einem Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zur kommenden Bezirksverordnetenversammlung soll sich das Bezirksamt bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen, dass bei der Umsetzung des „Gesetzes über die Unterbringung und Versorgung von geflüchteten Menschen und Asylbegehrenden auf dem Tempelhofer Feld“ die archäologischen Ausgrabungen und Sicherungen des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers auf dem Tempelhofer Feld nicht gefährdet werden.

Im Berliner Stadtgebiet sind über 3.000 Zwangsarbeiterlager und mindestens 13 Konzentrationslager überliefert. Ein großer Teil ist jedoch nicht mehr im Stadtbild sichtbar. „Die Aufarbeitung der NS-Geschichte mit Dokumentation der historischen Relikte ist uns ein zentrales Anliegen. Insbesondere für die Dokumentation und Aufarbeitung der Geschichte der Opfer des NS-Regimes spielt dieser Ort auf dem Tempelhofer Feld eine zentrale Rolle“, betont Bertram von Boxberg.

Eine fachgerechte archäologische Untersuchung würde jedoch auch nach Ansicht der Grünen den Zeitrahmen sprengen, so dass das Areal derzeit nicht ohne Abstriche genutzt werden könnte. Perspektivisch sollte ein Umgang mit diesem Ort des NS-Regimes gefunden werden, so von Boxberg.