Medizinische Erstversorgung für die Menschen in den Unterkünften am ehemaligen Tempelhofer Flughafen sicherstellen

Foto: Oltmann

Kriege und Krisen nehmen weltweit nicht ab. Im Gegenteil: Täglich kommen weiterhin geflüchtete Menschen nach Berlin. Viele von ihnen werden nach ihrer Ankunft in den Erstaufnahmestellen auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof untergebracht. Dort wurden die Kapazitäten gerade noch einmal substanziell um 600 weitere Plätze aufgestockt. Insgesamt leben derzeit knapp 2.500 Asylbewerbende und Geflüchtete aus der Ukraine auf dem ehemaligen Flughafengelände. Simone Drews, Sprecherin für Integration der Grünen-Fraktion in Tempelhof-Schöneberg: „Insbesondere bei Großunterkünften ist neben verschiedenen Beratungs-, Begegnungs- und Bewegungsinitiativen eine niedrigschwellig erreichbare medizinische Versorgung wichtig.“

Die Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen, LINKE und SPD fordern in einem gemeinsamen Antrag zur nächsten Bezirksverordnetenversammlung, dass die medizinische Versorgung von Geflüchteten, die in den Unterkünften am ehemaligen Tempelhofer Flughafen untergebracht sind, bedarfsgerecht gewährleistet wird.

Eine erste Beurteilung der gesundheitlichen Situation findet aktuell vorwiegend in der Erstuntersuchungsstelle im Ankunftszentrum statt. In der Regel wird den Menschen im weiteren Verlauf eine elektronische Gesundheitskarte oder eine Kopie der Krankenkassenanmeldung ausgestellt, so dass Leistungen der medizinischen Regelversorgung in Anspruch genommen werden können. Simone Drews: „Die aktuelle Erfahrung zeigt jedoch, dass es oft einige Zeit dauert, was den Zugang zu medizinischer Versorgung sichtlich erschwert.“

Daher sollten die zuständigen Senatsverwaltungen gemeinsam mit dem Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten, der Kassenärztlichen Vereinigung und ggf. Vertreter*innen der vier Vertragskrankenkassen des Landes Berlin übereinkommen, wie die Versorgung vor Ort sichergestellt werden kann, fordern GRÜNE, LINKE und SPD.