Eine „GSG 2.0“ auf den Weg bringen: Grüne wollen für produzierendes Gewerbe Standorte schaffen

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Eine neue landeseigene Gewerbesiedlungs-Gesellschaft soll nach dem Willen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Tempelhof-Schöneberg in Berlin gegründet werden. Dafür soll sich das Bezirksamt beim Senat einsetzen. Mit der Stimmenmehrheit von Grünen, SPD und Linken wurde der Antrag jetzt in Bezirksverordnetenversammlung (BVV) beschlossen. Fraktionsvorsitzender Rainer Penk: „Die Aufgabe dieser GSG 2.0 soll es sein, für das produzierende klein- und mittelständische Gewerbe bezahlbare Standorte zu entwickeln und zur Verfügung zu stellen.“

Nach Angaben von Rainer Penk sieht sich das produzierende mittelständische Gewerbe auch in Tempelhof-Schöneberg einer sich immer mehr verschärfenden Flächenkonkurrenz ausgesetzt. Standorte, an denen zu wirtschaftlichen Preisen produziert werden kann, werden immer knapper. „Die Folge ist, dass viele Betriebe Berlin verlassen und ins Umland abwandern. Dem muss entgegengewirkt werden, denn Tempelhof-Schöneberg braucht das wohnortnahe Gewerbe, die Anwohnenden brauchen deren Dienstleitungen in ihrer Nähe“, betont der Grünen-Fraktionsvorsitzende.

1965 vom Berliner Senat, der IHK und der Handwerkskammer gegründet, hatte die Gewerbesiedlungs-Gesellschaft (GSG) die Aufgabe, kleinen und mittelständischen Betrieben günstigen Gewerberaum zur Verfügung zu stellen. Besonders durch die Entwicklung von Gewerbehöfen erreichte die GSG dieses Ziel. 2007 verkaufte der Berliner Senat dann aber die GSG an einen börsenorientierten Konzern. „Die GSG steht seitdem dem Zweck, zu dem sie gegründet wurde, nicht mehr zur Verfügung“, erklärt der Grünen-Fraktionschef.

Bis zur BVV-Sitzung im Februar 2023 erwartet die Grünen-Fraktion dazu einen Bericht des Bezirksamts. Rainer Penk: „Dass ausgerechnet die CDU und FDP dagegen gestimmt haben, verwundert schon sehr!“