Sophie Scholl ohne Weiße Rose(n)

Foto: von Boxberg

Die Wiederherstellung der Bepflanzung mit weißen Rosen am östlichen Ende des Hochbunkers an der Pallasstraße fordert die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Tempelhof-Schöneberg einem Antrag zur nächsten Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Sie erinnert dabei auch an entsprechende BVV-Beschlüsse aus 2018 und 2021.

Im Jahr 2000 war damit begonnen worden, den Platz vor und neben dem Hochbunker in der Pallasstraße als Gedenkort für Zwangsarbeiter:innen umzugestalten. Zuvor hatten Schüler:innen der Sophie-Scholl-Schule die Geschichte dieses Bunkers recherchiert. Auslöser war der Brief einer Frau aus der Ukraine, die darum bat, ihr zu bestätigen, dass sie während des Zweiten Weltkrieges als Zwangsarbeiterin am Bau des Bunkes mitarbeiten musste. Bertram von Boxberg, kulturpolitischer Sprecher der Grünen: „Die Umgestaltung des Platzes ist jetzt 20 Jahre her. In zwei Beschlüssen hat die BVV darum gebeten, den Gedenkort weiterzuentwickeln und notwendige Sanierungen durchzuführen. Das gilt insbesondere für das ,Band der Erinnerung‘, das verloren zu gehen droht.“

Teil dieses Gedenkortes, der gemeinsam mit den Schüler:innen entwickelt wurde, waren auch die weißen Rosen, die natürlich in Zusammenhang mit dem Namen der Schule verstanden werden sollten. „Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Situation wäre es wünschenswert, wenn der Gedenkort durch die Weiterentwicklung eine sichtbare Wertschätzung erfahren würde, denn es sollte auch an die Verbrechen Nazi-Deutschlands am Ukrainischen Volk erinnert werden. Und natürlich müssen die weißen Rosen dort nachgepflanzt werden, wo sich inzwischen Brennnesseln ihren Weg gebahnt haben“, betont von Boxberg weiter.