Grüne erinnern an den von den Nationalsozialisten verfolgten Physiker Arnold Berliner

Bildnachweis: Axel Mauruszat_Creative Commons

Die Zeitschrift „The Science of Nature“ zählt heute zwar zu den bedeutendsten naturwissenschaftlichen Zeitschriften der Welt, doch die Geschichte ihres Gründers ist in der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt. Künftig soll eine Gedenktafel an seinem Wohnhaus in der Kieglanstraße 5 an den von den Nationalsozialisten verfolgten Physiker Arnold Berliner erinnern, fordern die Grünen in einem Antrag in der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg.

1913 hatte Arnold Berliner die Zeitschrift unter dem Namen „Die Naturwissenschaften“ ins Leben gerufen und erwarb sich als Herausgeber damit auch den Ruf, eine der entscheidenden Persönlichkeiten des deutschen Wissenschaftslebens zu sein. Sein Kollege Albert Einstein schrieb zu Berliners 70. Geburtstag jedenfalls: „Seine Zeitschrift kann aus dem Leben unserer Zeit nicht weggedacht werden.“ 1935 musste der renommierte Wissenschaftler wegen seiner jüdischen Herkunft aus der Zeitschrift ausscheiden. Berliners Versuch, ins Exil zu gehen, scheiterte. Im Jahr 1942, kurz vor seiner bereits angesetzten Deportation in ein nationalsozialistisches Vernichtungslager, nahm er sich das Leben.

Der grüne Bezirksverordnete Bertram von Boxberg, Mitglied des Kulturausschusses der Bezirksverordnetenversammlung: „Der wissenschaftliche Springer-Verlag, in dem die Science of Nature erscheint, vergibt jährlich einen Arnold-Berliner-Preis, das Land Berlin hat sein Grab auf dem Friedhof Heerstraße zum Ehrengrab erklärt. Im Vergleich mit seinen Zeitgenossen Max Planck oder Otto Hahn ist dieser von den Nationalsozialisten verfemte Wissenschaftler dennoch geradezu unbekannt. Da ist es an der Zeit, ihn in dem Bezirk, in dem er lebte, angemessen zu ehren.“