Installation moderner Regenauffangsysteme an Schulen zur ökologischen und pädagogischen Nutzung

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Moderne Regenauffangsysteme wie z. B. Regentonnen mit Überlaufschutz und Filtersystemen will die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen an Schulen im Bezirk aufstellen lassen. Diese sollen auch gezielt im Rahmen bestehender und geplanter Schulgartenprojekte eingesetzt werden. Ein entsprechender Antrag wird in die nächste Bezirksverordnetenversammlung eingebracht.

Martina Zander-Rade, Sprecherin für Schulpolitik und Facility Management, betont: „Die Folgen des Klimawandels wie häufigere Starkregen und längere Trockenperioden stellen Berlin vor neue Herausforderungen im Umgang mit Wasser. Es braucht zeitgemäße Lösungen.“

Das Bezirksamt soll geeignete Standorte identifizieren, an denen die Dachentwässerung angepasst und Regenwasser genutzt werden kann. Auch die pädagogische Einbindung soll geprüft werden. Zander-Rade verweist auf das Konzept der „Schwammstadt“, das auf Speicherung, Nutzung und Versickerung von Regenwasser vor Ort setzt. Das ist ein Ansatz, der im Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm (BEK 2030) sowie im Leitfaden Schwammstadt Berlin verankert ist. Auch das Umweltbundesamt hebt die Bedeutung dezentraler Regenwasserbewirtschaftung hervor.

Laut Antwort des Bezirksamts auf eine Mündliche Anfrage vom 21.05. d.J. wird Regenwasser an Schulgebäuden derzeit in der Regel direkt in die Kanalisation eingeleitet. Als Begründung wird genannt, dass Regentonnen ein zu geringes Fassungsvermögen hätten.

„Diese Einschätzung widerspricht dem Stand der Technik“, so Zander-Rade. „Moderne Systeme bestehen nicht mehr nur aus einfachen Tonnen, sondern umfassen modulare Tanks, Zisternen mit Filtertechnik, automatische Überläufe und digitale Steuerung. Sie sind wartungsarm, flexibel und auch im schulischen Umfeld einsetzbar.“

Viele Schulen im Bezirk verfügen über Schulgärten oder gärtnerisch genutzte Flächen, deren Bewässerung zunehmend durch Trockenheit erschwert wird. Die Nutzung lokal gesammelten Regenwassers sei ökologisch sinnvoll, ressourcenschonend und vermeide unnötigen Trinkwasserverbrauch.

Zander-Rade ergänzt: „Darüber hinaus bietet die Nutzung pädagogisches Potenzial. Im Rahmen von Schulprojekten können Schüler*innen aktiv in Aufbau, Wartung und Betrieb einbezogen werden. So erfahren sie direkt am Schulort, wie nachhaltiges Wassermanagement funktioniert und wie sie selbst zum Klima- und Umweltschutz beitragen können.“

Diese Bildungsansätze entsprechen der von der Kultusministerkonferenz unterstützten nationalen BNE-Strategie und fördern die Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele.