Genug ist genug – stadtweites Böllerverbot für Berlin jetzt! 8. Januar 2025 Foto: Meissner Für ein stadtweites Verbot der privaten Nutzung von Pyrotechnik zum Jahreswechsel setzt sich die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Tempelhof-Schöneberg mit einem Antrag in der nächsten Bezirksverordnetenversammlung (BVV) ein. Dennis Mateskovic, Sprecher für Umwelt- und Klimapolitik der Grünen: „Menschen werden verletzt oder kommen sogar zu Tode. Die katastrophalen Folgen der Ausschreitungen in Tegel und nicht zuletzt in der Hauptstraße/Belziger Straße, bei der eine Kugelbombe der Feuerwerkskategorie F6 gezündet wurde und die wenig später 36 Wohnungen vorübergehend unbewohnbar machte, zeigen die immensen Gefahren der rücksichtslosen privaten Nutzung von Böllern und anderen Feuerwerkskörpern. Wir unterstützen in diesem Zusammenhang auch die Petition der Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP) und der Umwelthilfe mit fast zwei Millionen Unterschriften für das Böllerverbot.“ Jedes Jahr kommt es zu zahlreichen Vorkommnissen in Verbindung mit der privaten Böllerei zur Silvesternacht – knapp 1.500 Straftaten mit 607 Tatverdächtigen und 363 Verletzten aktuell. Die Polizei hat zusammen mit den Ordnungsämtern der Bezirke insgesamt fast sieben Tonnen illegale Pyrotechnik (darunter 20 Kugelbomben), 944 Schuss Pyrotechnikmunition sowie Schreckschusswaffen beschlagnahmt. Polizei-, Feuerwehr- und Notarztkräfte klagen über zunehmende Angriffe zum Jahreswechsel, wenn sie ihrer dienstlichen Verpflichtung zum Schutz und Sicherheit der Stadt nachkommen, so der Grünen-Politiker. Dennis Mateskovic betont: „Auch die Seniorenvertretung des Bezirks unterstützt das Böllerverbot. Leider verspricht die durch den schwarz-roten Senat angestoßene Debatte nur wenig Besserung. Eine Ausweitung von Böllerverbotszonen oder die neuerliche Forderung der Innensenatorin Spranger, konkrete Böllerzonen festzulegen, reicht nicht aus, weil sich Hotspots lediglich örtlich verschieben, anstelle aufgelöst zu werden.“ Der Gebrauch solcher Feuerwerkskörper stellt zudem eine massive Umweltverschmutzung dar. „Jedes Jahr werden in der Silvesternacht und am Neujahrstag Feinstaubwerte gemessen, die die üblichen Tagesmittelwerte um ein Vielfaches übersteigen. Diese Spitzenwerte können lokal bis zu mehreren hundert Mikrogramm pro Kubikmeter Luft betragen. Laut Umweltbundesamt beträgt die jährliche Feinstaubbelastung ca. 2.050 Tonnen in Deutschland. Dies stellt nicht nur eine immense gesundheitliche Belastung für die Menschen in der Stadt dar, sondern die damit einhergehende Vermüllung von u. a. Grünanlagen strapaziert zusätzlich die Stadtnatur“, sagt Dennis Mateskovic. Daher sei es nun an der Zeit, das traditionelle Silvesterfeuerwerk durch viele zu überdenken. Grünen-Vize-Fraktionschef Dennis Mateskovic: „Feuerwerke als Ausdruck der Freude über das neue Jahr können wir auch auf gefahrlose Weise genießen. Wie ein Feuerwerk für alle gehen kann, machen andere europäische Großstädte wie z. B. Paris vor: Von zentral organisierten und von Pyrotechniker*innen durchgeführten Feuerwerken an öffentlichen Orten bis hin zu Lichter- und Drohnenshows ist vieles möglich.“