Demenz: So geht niedrigschwellige Unterstützung für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen

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Ein Schulungsangebot, um Multiplikator*innen aus verschiedenen sozialen Kontexten zur Beratung und Weitervermittlung im Bereich der Demenzerkrankung zu qualifizieren, soll das Bezirksamt prüfen. Das beantragt die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der kommenden Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Vorbild ist das Düsseldorfer Projekt „Brücken bauen – kultursensibel helfen“. Elias Joswich, Sprecher für Soziales: „Ein Fokus soll dabei auch auf der Schulung von Multiplikator*innen im interkulturellen Bereich gelegt werden. Ziel soll es sein, mehrsprachige, niedrigschwellige Beratung communitynah in Tempelhof-Schöneberg zu ermöglichen.“

Ungefähr 65.000 Berliner*innen leben mit einer Demenzerkrankung. Durch den demographischen Wandel werden es in der Zukunft vermutlich deutlich mehr sein. Dabei seien Erkrankte und ihre Angehörigen schon heute oft überfordert, so Joswich. Wie geht es nach der Diagnose weiter? Welche Hilfsangebote gibt es? Wie kann soziale Teilhabe auch mit Demenzerkrankung funktionieren? Joswich betont: „Hier können niedrigschwellige Beratungs- und Vermittlungsangebote ansetzen, um schnell und einfach zu helfen, ob bei der Organisation von Pflege, Unterstützung von Angehörigen oder sozialer Teilhabe.“

Gleichzeitig treffen sozial benachteiligte Menschen diese Herausforderungen oft besonders hart, sagt der Grünen-Politiker. Joswich: „Egal, ob jemand armutsbetroffen ist, eine Migrationsgeschichte hat, queer ist oder in anderer Form von struktureller Benachteiligung betroffen ist, der Zugang zu Hilfesystemen ist oft noch steiniger, als er es sowieso schon ist. Deshalb müssen gute Beratungsangebote communitybasiert sein. Ein Werkzeug ist hier die Kooperation mir etablierten Multiplikator*innen aus den jeweiligen Communities.“

Die Prüfung des Bezirksamts soll laut Grünen-Antrag konkret den Finanz- und Personalbedarf beinhalten sowie mögliche Partnerschaften und finanzielle Förderungen eruieren. Außerdem sollen in die Prüfung fachspezifische Organisationen wie die Alzheimer Gesellschaft Berlin e.V. miteinbezogen werden. Der BVV soll bis Dezember berichtet werden. Sollte bis dahin noch kein finales Prüfergebnis vorliegen, soll ein Zwischenbericht gegeben werden.