Früh handeln gegen Antisemitismus: Prävention in Kitas stärken 14. Februar 2025 Foto: Meißner Antisemitismus beginnt nicht erst in der Schule. Kinder übernehmen Vorurteile oft unbewusst aus ihrem Umfeld. Um dem frühzeitig entgegenzuwirken, bringt die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der BVV Tempelhof-Schöneberg einen Antrag ein, der dem Bezirksamt empfiehlt, sich bei der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie für ein Konzept zur Sensibilisierung und Prävention von Antisemitismus in Kindertagesstätten einzusetzen. Dazu erklärt Martina Zander-Rade, Sprecherin gegen Antisemitismus der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen: „Antisemitismus ist eine Realität – auch in Kitas. Es ist unsere Verantwortung, schon in der frühkindlichen Bildung dafür zu sorgen, dass jüdische Kinder ohne Angst aufwachsen können. Das erfordert Fortbildungen für Erziehende, klare Konzepte und eine pädagogische Praxis, die jüdisches Leben selbstverständlich mitdenkt.“ Ein zentraler Bestandteil des Antrags ist die gezielte Fortbildung von pädagogischem Personal, Kitaleitungen und Trägerinstitutionen. Zudem möge geprüft werden, inwieweit Kooperationen mit Fachstellen wie dem Projekt der Coalition for Pluralistic Public Discourse (CPPD) möglich sind, um bewährte Bildungsprogramme zu nutzen. „Es reicht nicht, nur auf antisemitische Vorfälle zu reagieren. Wir müssen Strukturen schaffen, die von Anfang an Ausgrenzung und Diskriminierung verhindern. Antisemitismuskritische Pädagogik muss ein selbstverständlicher Bestandteil der frühkindlichen Bildung werden“, betont Zander-Rade. Der Antrag sieht außerdem vor, dass Handlungsempfehlungen für den Schutz jüdischer Kinder vor Diskriminierung und Gewalt erarbeitet werden. Die Ergebnisse und Fortschritte sollen bis September 2025 in einem Bericht an die BVV vorgestellt werden. „Kitas sind die ersten Bildungsorte unserer Gesellschaft. Hier wird das Fundament für ein respektvolles Miteinander gelegt. Unser Ziel ist es, dass jedes Kind unabhängig von Religion oder Herkunft in einer sicheren und wertschätzenden Umgebung aufwachsen kann“, so Zander-Rade. Die Bekämpfung von Antisemitismus im frühkindlichen Bereich müsse aktiv vorangetrieben werden, um ein klares Signal für eine diskriminierungsfreie Bildung zu setzen.