Cannabis-Modellprojekt auch in Tempelhof-Schöneberg

Fotomontage: Meissner

Tempelhof-Schöneberg soll nach einem Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der nächsten Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Modellregion für den Verkauf von Cannabis in lizenzierten Fachgeschäften werden. Elias Joswich, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen: „Vor knapp zwei Jahren wurden die Eckpunkte für die Legalisierung von Cannabis vorgestellt. Ende letzten Jahres wurde nun eine Verordnung erlassen, die die Genehmigung und wissenschaftliche Begleitung von Modellprojekten regelt.“

Im April 2023 hatten Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir die Eckpunkte für die Legalisierung von Cannabis vorgestellt. Neben dem Gesetzentwurf in Bezug auf Besitz, Eigenanbau und nichtkommerziellem Erwerb von Cannabis ist der Verkauf von qualitätsgeprüftem und zertifiziertem Cannabis als Genussmittel aus kommerziellem Anbau in lizenzierten Fachgeschäften zunächst nur in einzelnen Modellregionen – begrenzt auf fünf Jahre – vorgesehen, die wissenschaftlich evaluiert werden sollen.

Tempelhof-Schöneberg soll nach Ansicht der Grünen vorangehen und als Modellregion den verantwortungsbewussten Konsum von Cannabis wissenschaftlich begleiten lassen, um diesen zukünftig für alle Erwachsenen zu ermöglichen. Die wissenschaftliche Untersuchung und Begleitung des Konsums müssen bei Cannabis ebenso wie bereits bei anderen Rauschmitteln wie Alkohol und Nikotin gewährleistet werden. Eine Möglichkeit dafür wäre das Modellprojekt der Humboldt-Universität in Kooperation mit der Sanity Group GmbH, dessen Durchführung auch schon in Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg geplant ist.

„Es ist essenziell, dass wir uns als Gesellschaft über die Risiken bewusst sind, verantwortungsbewusst mit Rauschmitteln umgehen und einzelne Rauschmittel – wie beispielsweise Alkohol – dabei nicht verharmlosen“, betont Elias Joswich.

Bis zur März-Sitzung soll das Bezirksamt der BVV berichten.