Grüne fordern vom Senat: Rettet die Gartenarbeitsschulen – Umweltbildung darf nicht sterben

Foto: von Boxberg

Die sofortige Rücknahme der geplanten Streichung der pädagogischen Leitungen an den Gartenarbeitsschulen im Zuge der Haushaltskonsolidierung des Berliner Senats fordert die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Tempelhof-Schöneberg in einem Antrag zur nächsten Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Martina Zander-Rade, schulpolitische Sprecher der Grünen, kritisiert: „Hier wird an der falschen Stelle gespart. Umweltbildung ist eine der essenziellen Aufgaben des Berliner Schulsystems und im Schulgesetz klar verankert. Die Gartenarbeitsschulen sind nicht nur Lernorte, sondern zentrale Bildungsstätten, die Kindern und Jugendlichen praxisnah ökologische Zusammenhänge, Klimaschutz und nachhaltiges Handeln vermitteln.“

Die gesetzlich verankerte Umweltbildung in den Gartenarbeitsschulen muss nach Ansicht der Grünen langfristig sichergestellt werden. Das Bezirksamt soll sich auf allen Ebenen dafür einzusetzen, dass die Gartenarbeitsschule Tempelhof-Schöneberg als Bildungsstandort mit pädagogischer Begleitung erhalten bleibt und die Finanzierung für die Umweltbildung dauerhaft gesichert wird.

Martina Zander-Rade betont: „Wenn die pädagogischen Leitungen wegfallen, entfällt auch der Kern der Arbeit an diesen Schulen: die Umweltbildung. Die Gärtner*innen, die bereits für die Pflege der Anlagen zuständig sind, können die pädagogische Arbeit nicht übernehmen. Ohne diese fachliche Betreuung werden die Gartenarbeitsschulen zu reinen Grünflächen ohne Bildungsangebot, was ein herber Verlust für Schüler*innen und die gesamte Stadtgesellschaft bedeuten würde.“  Studien zeigen, dass Umweltbildung einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung von Verantwortungsbewusstsein und Problemlösekompetenz leistet. Das seien Fähigkeiten, die in Zeiten der Klimakrise dringender gebraucht werden denn je, so die Grünen-Politikerin. Zander-Rade: „Die Gartenarbeitsschule Tempelhof-Schöneberg, die gerade ihr 102-jähriges Bestehen gefeiert hat, ist ein Sinnbild für diese wichtige Arbeit und ein Leuchtturmprojekt, das nicht sterben darf.“

Auch der geplante Abbau von Mitteln bei der Naturwacht Marienfelde zeige nach Ansicht der Grünen-Fraktion die dramatischen Auswirkungen der aktuellen Kürzungspolitik. Diese Standorte stehen für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), wie sie von der UNESCO gefordert wird, und tragen maßgeblich dazu bei, dass Umwelt- und Klimaschutz praxisnah in den Alltag der Kinder und Jugendlichen integriert wird.

„Die Konsolidierung des Berliner Haushalts darf nicht auf Kosten der Zukunft gehen. Es ist falsch, bei der Bildung und bei Schlüsselprojekten der Umweltbildung zu sparen, während die Herausforderungen der Klimakrise zunehmen. Wir fordern den Senat auf, diese Fehlentscheidung zu korrigieren und die Gartenarbeitsschulen zu schützen.“