Die Neue Mitte Tempelhof muss jetzt kommen!

Foto: ff-Architekten PartG mbB mit Andreas Schwarz Architekt / Luftbild: Dirk Laubner, März 2017

Mehr Dampf will die Zählgemeinschaft aus SPD, Linke und Bündnis 90/Die Grünen mit einem gemeinsamen Antrag in der nächsten Bezirksverordnetenversammlung (BVV) machen: Das Bezirksamt soll sich beim Senat dafür einsetzen, dass die Umsetzung des Projekts Neue Mitte Tempelhof und der in diesem Rahmen vorgesehenen städtebaulichen Neuordnung („Rochade“) erforderlichen Mittel in die Investitionsplanung 2024 bis 2028 aufgenommen werden. Dazu zählen nach Ansicht der drei Fraktionen insbesondere die Finanzierungsraten für den Neubau der Polizeistation, des Schwimmbades, des Kultur- und Bildungszentrums sowie der Erweiterung des Rathauses Tempelhof. „Die neue Mitte Tempelhof muss jetzt kommen“, erklärt Grünen-Fraktionsvorsitzender Bertram von Boxberg.

Mit der Drucksache 0851/XIX hat die BVV Tempelhof-Schöneberg einen Prozess in die Wege leiten lassen, die zur Errichtung der Neuen Mitte Tempelhof führen soll. Ziele des damals durchgeführten städtebaulichen Ideenwettbewerbs waren die Schaffung einer dem Standort angemessenen prägnanten Identität und einer hohen Nutzungsattraktivität, der Ausbau der kommunalen Zentrumsfunktion für Bürger*innen und Schaffung von Einrichtungen und Räumen für Begegnung und Veranstaltung. Aber auch die Stabilisierung der Nahversorgungsfunktion des Tempelhofer Damms, die Ergänzung fehlender Branchensegmente und Verbesserung der städtebaulichen Situation sowie insbesondere die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum gehörten dazu. Der Grünen-Fraktionsvorsitzende: „Das war 2013 – also vor elf Jahren.“ Die Entwicklungen am Tempelhofer Damm und rund um den Dorfanger Tempelhof bestätigen, dass die Neue Mitte Tempelhof mit hoher Priorität behandelt werden müsse, so von Boxberg.

Die erforderlichen Mittel für die Neuerrichtung der Polizeidienststelle als erster Schritt der „Rochade“ sind in der Finanzplanung 2021 bis 2025 Gesamtkosten in Höhe von 21,5 Mio. Euro ausgewiesen. Die erste Rate in Höhe von zwei Mio. Euro hätte schon im laufenden Jahr 2024 zur Verfügung stehen sollen, wie aus einer Antwort des Senats auf eine Abgeordnetenanfrage vom 03.02.2022 hervorgeht. Die sofortige Realisierung des Neubaus der Polizeidienststelle ist dringlich und unabweisbar. Bertram von Boxberg betont: „Ohne den Neubau des Polizeigebäudes kann die Rochade der anderen neu zu errichtenden öffentlichen Einrichtungen Schwimmbad und Bibliothek im Planungsgebiet Neue Mitte Tempelhof nicht begonnen werden. Und ohne diese Baumaßnahmen kann wiederum der Bau von 525 dringend benötigten bezahlbaren Wohneinheiten nicht realisiert werden.“ Diese Pläne lägen vor und seien wichtiger und schneller umsetzbar als eine Bebauung des Tempelhofer Feldes, so der Grünen-Fraktionsvorsitzende.