Ehrenamt statt Einsamkeit

Foto: Zander-Rade

Im Rahmen seiner Senior*innenarbeit soll das Bezirksamt die Bemühungen verstärken, diese Gruppe zu einem ehrenamtlichen Engagement zu motivieren, beantragt die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zur nächsten Bezirksverordnetenversammlung (BVV). „Insbesondere sollen die Berliner Hausbesuche ausgeweitet und genutzt werden, um aktiv die 70-Jährigen auch hierfür anzusprechen. Schon heute sind viele Ehrenamtler*innen älter als 65 Jahre, es könnten noch viel mehr sein. Unsere Gesellschaft braucht die Lebenserfahrung, die Warmherzigkeit und die Bereitschaft mitzuhelfen, die in der Generation der Älteren weit verbreitet ist“, betont Ingeborg Hofer-Hutter, Sprecherin für Senior*innenpolitik.

Des Weiteren soll nach Ansicht der Grünen in allen Publikationen des Bezirksamts, die sich an die Älteren wenden, die Themen Einsamkeit und Ehrenamt regelmäßig einen prominenten Platz erhalten. Hofer-Hutter: „Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass Einsamkeit besonders in der Gruppe der Senior*innen ein weit verbreiteter Zustand ist. Das ist nicht nur ein Problem an sich, denn Einsamkeit führt in der Folge häufig zu psychischen oder gesundheitlichen Einschränkungen. Da gleichzeitig der Anteil der Alten in unserer Gesellschaft ständig weiter steigt, ist es die Aufgabe einer vorausschauenden Bezirkspolitik, ein Umfeld zu schaffen, das hilft, Einsamkeit unter älteren Menschen möglichst zu vermeiden.“

Wenn einige Jahre nach der Pensionierung alle Schränke aufgeräumt, alle Fotos eingeklebt und alle lang aufgeschobenen Reisen gemacht sind und zudem der Kreis der alten Freund*innen immer kleiner wird, stellt sich bei vielen Menschen ein Gefühl der Leere und Einsamkeit ein. Es fehlt an den regelmäßigen sozialen Kontakten, die der Beruf mit sich gebracht hat. Es fehlt das stärkende Gefühl der Selbstwirksamkeit.

„Gebraucht zu werden, etwas Gutes zu tun und neue Menschen nicht nur oberflächlich kennenzulernen, all das bringt das Ehrenamt. Viele ältere Menschen benötigen hier die ausdrückliche Ermutigung und das Wissen um die Möglichkeiten, sich zu engagieren. Hier kann das Bezirksamt deutlich mehr tun“, sagt Ingeborg Hofer-Hutter.