Ausbau von Photovoltaikanlagen auf bezirklichen Schulen beschleunigen

Foto: Zander-Rade

Den Ausbau von Photovoltaikanlagen auf den Schulen von Tempelhof-Schöneberg will die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen massiv beschleunigen sowie den Anteil der energieeffizienten Leuchtmittel in den öffentlichen Gebäuden zügig und systematisch ausbauen. Mit diesen zwei Anträgen gehen die Grünen in die kommende Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Martina Zander-Rade, baupolitische Sprecherin der Grünen, betont: „In Zeiten des Klimawandels kann es nicht sein, dass der Ausbau der Solarenergie mit in 2023 insgesamt neu installierten 10.304 Photovoltaik-Anlagen in Berlin boomt und gerade einmal nur drei davon auf Gebäuden in Bezirken oder dem Land Berlin eingerichtet wurden. 2023 stieg die Zahl der Anlagen um fast das Dreifache gegenüber 2022.“

Schon im vergangenen Jahr hatte die BVV einen Antrag der Grünen zur Prüfung von Solardachziegeln oder einer Solaranlage auf dem Dach des Rathaus Schöneberg beschlossen. „Wir wollen gleich Nägel mit Köpfen machen“, sagt Zander-Rade. Das Bezirksamt soll die nötigen organisatorischen, haushalterischen und rechtlichen Vorkehrungen treffen, um Verträge mit den Berliner Stadtwerken für die Installation der geplanten zehn Photovoltaikanlagen auf Schulen schnellstmöglich abzuschließen – spätestens aber bis zum 15. April.“

Künftig sollen nach Ansicht der Grünen die erforderlichen Klärungen zur Wirtschaftlichkeit und zur Finanzierung grundsätzlich innerhalb eines Monats für solche Verträge stattfinden und diese unterzeichnet werden. Vorgänge, die nicht in diesen Zeitraum abgeschlossen wurden, seien der BVV zur Kenntnis zu geben.

Zander-Rade: „Das Berliner Klimaschutz- und Energiewendegesetz verpflichtet den Bezirk, bis spätestens zum 31. Dezember 2024 auf öffentlichen Gebäuden Solaranlagen zu errichten. Da die künftigen Einsparungen sowie Einspeisevergütungen, die mit den Anlagen über die Laufzeit erzielt werden, nicht buchhalterisch abbildbar sind, ist eine Finanzierung der zu Beginn einzugehenden Verpflichtungen sicherzustellen. Nach mündlicher Auskunft des Bezirksamts vom 21. Februar beinhalten die Verträge eine finanzielle Verpflichtung von jährlich ca. 65.000 Euro, deren Finanzierung das Bezirksamt über Monate nicht geklärt hat.“

Mehr energieeffiziente Leuchtmittel in öffentlichen Gebäuden

Mit ihrem zweiten Antrag zur BVV wollen die Grünen erreichen, dass das Bezirksamt den Anteil der energieeffizienten Leuchtmittel in den öffentlichen Gebäuden von Tempelhof-Schöneberg zügig und systematisch ausbaut. Martina Zander-Rade: „Durch den Umstieg kann der Energieverbrauch um bis zu 90 Prozent gesenkt werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Glühlampen verbrauchen LED-Lampen mit hoher Energieeffizienzklasse deutlich weniger Strom, um die gleiche Menge an Licht zu erzeugen, was wiederum deutlich die Kosten reduziert.“

Für den Umstieg auf hochwertige LED-Lampen soll der Bezirk prioritär die Leitlinien sowie den Mittelabruf aus dem Senatsprogramm zur „Förderung von Projekten im Bereich der Umrüstung der Beleuchtung auf LED in öffentlichen Gebäuden“ im Rahmen seiner Arbeits- und Personalplanung einhalten. Außerdem soll das Bezirksamt mit einem angemessenen Aufwand eine Statistik über die Anzahl der in vorhandenen Leuchten und Leuchtmittel erstellen. „Wir erwarten halbjährliche Berichte über die Entwicklung des Anteils der energieeffizienten Leuchtmittel – erstmals bis zur Sommersitzung 2024 BVV“, sagt die Grünen-Politikerin.

Bereits bei einer Brenndauer von 10.000 Stunden pro Jahr reduziert sich der CO2-Ausstoß um bis zu 250 Kilogramm gegenüber einem vergleichbarem Leuchtmittel. Zander-Rade: „Außerdem beträgt die Lebensdauer einer modernen hochwertigen LED-Lampe bis zu 50.000 Stunden, d.h. sie hält bei 1.000 Stunden Brennzeit pro Jahr bis zu 50 Jahre und produziert umweltschonend weniger Abfall. So amortisieren sich die Anschaffungskosten bereits nach drei Jahren.“