Zweite Chance für ein mobiles Bürgeramt in Marienfelde

Foto: Zander-Rade

Einen erneuten Versuch für ein mobiles Bürgeramt in Marienfelde starten jetzt die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen gemeinsam mit den Fraktionen von SPD und Linken in der nächsten Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Das Bezirksamt soll prüfen, welche geeigneten Standorte in Marienfelde dafür in Frage kommen. Hierfür sollen insbesondere bezirkseigene Räumlichkeiten sowie Nachbarschaftszentren im Süden Marienfeldes in Erwägung gezogen werden. Dennis Mateskovic, Sprecher für Bürgerdienste der Grünen-Fraktion: „Der zuständige Stadtrat soll dazu außerdem die notwendige technische Ausstattung inklusive der Kosten der Bereitstellung detailliert aufführen.“

Bereits im Mai des vergangenen Jahres hatte die BVV den Antrag von Grünen, SPD und Linke einstimmig beschlossen. Doch in einer Mitteilung zur Kenntnisnahme teilte das Bezirksamt im Juli 2022 mit, dass die Einrichtung eines mobilen Bürgeramtes „aus verschiedenen sowohl wirtschaftlichen als auch aus fachlichen Gesichtspunkten nicht zielführend“ sei. Dennis Mateskovic: „Dabei wurde auf den eigentlichen Auftrag des damaligen Antrages nicht eingegangen, der vom Fachbereich von Bezirksstadtrat Steuckardt die Prüfung geeigneter Standorte für die Einrichtung eines mobiles Bürgeramtes in Marienfelde Süd gefordert hatte. Deshalb jetzt der erneute Antrag für das mobile Bürgeramt in Marienfelde!“

Das Bürgeramt ist die zentrale Anlaufstelle für alle relevanten behördlichen Anliegen des alltäglichen Lebens und sollte für alle Menschen unkompliziert und wohnortnah erreichbar sein, so der Grünen-Politiker weiter. „Gerade für ältere und mobilitätseingeschränkte Personen sind längere Wege zu Behörden nur schwer zu bewältigen. Insbesondere dort, wo das öffentliche Mobilitätsangebot noch nicht ausreichend ausgebaut ist, ist ein wohnortnahes Angebot des Bürgeramtes eine wichtige Erleichterung für viele Bürger:innen“, betont Mateskovic.

Im Bezirk gilt dies insbesondere für Marienfelde, das von allen bestehenden Bürgerämtern in Schöneberg, Tempelhof und Lichtenrade vergleichsweise weit entfernt liegt. „Ein geeigneter Standort in Marienfelde Süd kann die Wege in geeigneter Weise verkürzen. Einige Bezirke, wie z. B. Reinickendorf mit dem P.A.N. -Zentrum der Fürst-Donnersmarck Stiftung machen bereits vor, wie dies effektiv, wirtschaftlich und fachlich gelingen kann“, erklärt Mateskovic.

Bis zum Juni soll das Bezirksamt der BVV und dem Ausschuss für Bürgerdienste, Soziales, Senioren und demographischen Wandel über seine konkreten Ergebnisse berichten.