Martina Zander-Rade Foto: Max Schwarzlose Ich habe drei Kinder, bin verheiratet und seit 1992 Bezirksverordnete. Seither engagiere ich mich entschlossen und hartnäckig gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern für ihre vielfältigen Anliegen. Denn die Bezirkspolitik trifft viele Entscheidungen, die sich in ihrem persönlichen Umfeld bemerkbar machen. Sie entscheidet darüber, wo Schulplätze angeboten werden, wo in der Nachbarschaft gebaut werden darf, mit welcher Priorität eigene Baumaßnahmen umgesetzt werden und wie das Angebot in den Bibliotheken, Jugendfreizeiteinrichtungen oder in den Musikschulen aussieht. Die Bezirksverordnetenversammlung und das Bezirksamt setzen sich aber auch gegenüber dem Senat von Berlin für die Interessen von Tempelhof-Schöneberg ein. Was ich nicht mag, ist den Menschen vorzuschreiben, was sie gut zu finden haben. Auch Gleichmacherei ärgert mich, denn gleich kann niemals gerecht sein. Das betrifft besonders die Schulen und Bildung unserer Kinder. Ich will, dass kein Kind zurückgelassen wird. Hier gilt es, jedem Kind die individuelle Bildungschance zukommen zu lassen, die es braucht, und jedes Kind und jede Familie dort zu unterstützen, wo es notwendig ist. Dabei müssen individuelle Wünsche der Eltern, aber auch die jeweiligen Begabungen der Kinder ihre Berücksichtigung finden: in der Kita, in der Schule oder eben bei der individuellen Förderung. Die Größe des Geldbeutels der Eltern darf hier keine Rolle spielen. Doch an vielen Stellen sehe ich immer noch Defizite. Allein die bauliche Situation vieler Schulen ist erbärmlich – hier muss transparent und systematisch vorgegangen werden – gemeinsam mit allen Beteiligten, damit Kinder in einer würdigen Umgebung zur Kita und zur Schule gehen können, wo die Toiletten nicht stinken und von den Decken der Turnhallen nicht der Vorkriegsputz blättert. Ich setze mich für eine offene und gleichberechtigte Gesellschaft ein – wo ein demokratisches interkulturelles Miteinander gelebt wird, wo von- und miteinander auf Augenhöhe gelernt wird und sich Kultur und Wirtschaft begegnen und bereichern. Ausgrenzung, Antisemitismus, Diskriminierung und das Schüren von Ängsten haben bei uns keinen Platz! Unser Bezirk hat vielfältige Orte und Plätze zum Einkaufen, zum Verweilen, aber eben auch zum Wohnen und Arbeiten – dass es so bleibt, aber auch Probleme behoben werden, möchte ich mit meiner Arbeit in der BVV bewirken.