Kunstwerke im öffentlichen Raum pflegen und erhalten

Foto: Kiderlen

Die Kunstobjekte etwa im Volkspark Mariendorf oder im Skulpturengarten des Königin-Auguste-Klinikums sind allgemein bekannt, doch zahllose andere Werke können sich solcher Beachtung nicht erfreuen. An denen gehen die Passanten meist achtlos vorbei und registrieren nicht einmal, dass da etwas Besonderes steht. Dabei sind allein für die Ortsteile Schöneberg und Friedenau 102 Kunstobjekte im öffentlichen Raum aufgelistet, in Tempelhof, Mariendorf und Marienfelde kommen 74 weitere dazu, für Lichtenrade liegen keine Zahlen vor. Das Problem: Etliche dieser Werke führen verschmutzt oder beschädigt ein Schattendasein. Das wollen die Grünen ändern und fordern in der Tempelhof-Schöneberger Bezirksverordnetenversammlung: Das Bezirksamt soll sich um Pflege und Erhalt der Kunstobjekte kümmern.

Doch das setzt ein Konzept, noch einige Vorarbeit und schließlich auch die finanziellen Mittel voraus. In einem ersten Schritt, so die Grünen, müsste die immerhin aus dem Jahr 2008 stammende Liste aktualisiert und eventuell ergänzt werden. Dann sollten Gutachter feststellen, welche Werke zu säubern oder restaurieren wären, bei welchen sich der Aufwand einer Erhaltung lohnt und auf welche man verzichten kann. Schließlich wäre auch die Finanzierung zu sichern. Dafür sollte das Bezirksamt mit dem Landesdenkmalamt kooperieren, die Kulturstiftung der Länder um Fördermittel angehen, aber im bezirklichen Haushaltsplan für 2022 auch schon eigene Gelder zur Verfügung stellen.

Elisabeth Kiderlen, kulturpolitische Sprecherin der grünen BVV-Fraktion: „Sicherlich werden wir nicht alle Werke erhalten können. Aber nach den vorliegenden Listen wurden damals doch viele der Kategorie I zugeordnet, gelten also als wertvoll und erhaltenswürdig. Seit den 1990er Jahren hat sich in dieser Beziehung jedoch nicht mehr viel getan. Den daraus folgenden Verfallsprozess müssen wir endlich stoppen und umkehren.“