Parkraumbewirtschaftungszonen sollten mehr bieten als nur Abstellflächen für die Autos der Anwohnenden. Denn allein damit werden sie den Anforderungen eines veränderten Verkehrsverhaltens nicht mehr gerecht. Deshalb fordert die grüne Fraktion in der Tempelhof-Schöneberger Bezirksverordnetenversammlung: Künftig werden zehn Prozent einer neuen Parkraumbewirtschaftungszone den „neuen Mobilitätsangeboten“ vorbehalten sein. Wie das am besten umgesetzt wird, soll in einem einjährigen Pilotprojekt getestet werden.
Durch den Wegfall vieler „Fremdparkenden“ ist in den Bewirtschaftungszonen die Parkplatzsuche für die Anwohnenden zwar leichter geworden, aber bei einem anderen Problem gab es keine Entspannung. E-Bikes und Scooter versperren viel zu oft die Bürgersteige, Fahrende von Elektroautos suchen vergeblich eine Ladesäule, Lieferant*innen wissen ebenfalls nicht, wo sie ihr Fahrzeug abstellen sollen. Abstellbügel für Fahrräder sind oft nicht vorhanden, sichere Fußgänger*innenüberwege werden auf besondere Wünsche der Anwohner eher unsystematisch angelegt.
Ulrich Hauschild, verkehrspolitischer Sprecher der grünen BVV-Fraktion: „Das Mobilitätsgesetz verpflichtet dazu, eine neue Infrastruktur bereit zu stellen und Verbesserungen für den Fuß- und Radverkehr zu schaffen. Mit der bisherigen Gestaltung der Parkraumbewirtschaftungszonen wird das kaum gelingen. Wir wollen die dort vorkommenden Nutzungskonflikte und Risiken, etwa durch Eckenparken oder auf dem Bürgersteig abgestellte Bikes minimieren und dem tatsächlichen Flächenbedarf aller Verkehrsteilnehmende so gut wie möglich gerecht werden.“