Seit langer Zeit der große Ärger an den Schulen: Schmutz in den Fluren, unhygienische Verhältnisse nicht nur auf den Toiletten, sondern auch in den Mensen. Grund: Mit gerade mal einer Reinigung am Tag ließen sich die Schulen eben nicht für den Ganztagsbetrieb sauber halten. Vor allem an den großen Schulen führte das zu unzumutbaren Zuständen, insbesondere, wenn im Gebäude auch noch Reparatur-, Sanierungs- oder andere Bauarbeiten zu erledigen waren. Doch damit ist jetzt Schluss. Ab diesem Monat sollen an den ersten Tempelhof-Schönebergs Schulen mit Ganztagesbetreuung wieder saubere Verhältnisse herrschen.
An der Ruppin-Grundschule sowie an der Friedenauer Gemeinschaftsschule gibt es bereits seit einigen Tagen zwei Reinigungsdurchläufe am Tag. Am 9. März folgen die Teltow-, die Bruno-Bürgel- und die Havelland-Grundschule. Im Sommer werden dann die Erfahrungen mit den neuen Reinigungsintervallen ausgewertet, unter Umständen angepasst und erweitert, auch an den übrigen Schulen umgesetzt.
Den Startschuss für diese Reinigungsoffensive hatte die grüne Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung gegeben: Das Bezirksamt solle sich gegenüber dem Senat dafür einsetzten, dass im nächsten Haushalt die erforderlichen Gelder für die zweiten Reinigungsdurchläufe an den Schulen bereitgestellt werden, forderten die Grünen in einem Antrag in der BVV. Im Bezirk schlossen sich SPD, CDU und FDP dem Anliegen an, Ende Februar konnte der für das Facility Management zuständige grüne Stadtrat Jörn Oltmann den Erfolg verkünden. Der kommt nun nicht nur Tempelhof-Schöneberg zugute. 2020 haben die Berliner Bezirke für die neuen Reinigungsintervalle fünf Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung, 2021 noch einmal sieben Millionen.
Martina Zander-Rade, schulpolitische Sprecherin der grünen BVV-Fraktion: „Das ist ein schönes Beispiel dafür, was Kommunalpolitik auch über die Grenzen eines Bezirks erreichen kann, wenn die Kommunalpolitiker*innen über Parteigrenzen hinweg an einem Strang ziehen und dabei auf eine Landesregierung stoßen, die das Problem sieht und lösen will. Hier gibt es keine parteipolitischen Gewinner*innen, die großen Gewinner*innen hier sind unsere Schulen.“