Mit ihrer Anweisung an alle Schulen, dass es vom 15. Juni bis Ferienbeginn keinen Schwimmunterricht mehr geben könne und die Schwimmhallen als auch der Fahrdienst von den Schulen zu den Schwimmhallen nicht mehr zur Verfügung stünden, hat die Senatsverwaltung ein Chaos ausgelöst, mit dem die Schulen und die Bezirke nun allein gelassen sind. Das erklärte Martina Zander-Rade, schulpolitische Sprecherin der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung von Tempelhof-Schöneberg.
Die Situation im Bezirk ist besonders absurd, weil hier engagierte Schulleitungen und besonders der hiesige Schwimmobmann erfolgreich dafür gesorgt haben, dass die Schwimmhallen am Sachsendamm und am Ankogelweg zumindest bis zum 1. Juli für den Unterricht weiter zur Verfügung stehen und einzelne Schulen auch in der Lage sind, einen Transport der Schüler zu organisieren. Dazu sind wegen der ohnehin schon gegebenen Überforderung aber längst nicht alle Schulen in der Lage und die, die es könnten, dürften es wegen der völlig offenen haftungsrechtlichen Fragen und der immer noch geltenden Senatsanordnung eigentlich gar nicht.
Martina Zander-Rade: „Ob hier vor allem ein Versagen der Senatsschulverwaltung oder eine Ignoranz der Bäderbetriebe gegenüber dem schulischen Schwimmunterricht Hauptursache des Problems ist, lässt sich momentan nicht sagen. Mit Sicherheit sagen lässt sich aber: Die Senatsverwaltung hat es nicht verstanden, den Bäderbetrieben, immerhin ein Eigenbetrieb des Landes Berlin, die Bedeutung des Schwimmunterrichtes zu vermitteln, den Bezirken und Schulen rechtzeitig ein auf sie zukommendes Problem zu kommunizieren und nach einer gemeinsamen Lösung zu suchen. Wegen dieser Sprachunfähigkeit der Verwaltung fällt der Schwimmunterricht nun aus. Das haben vor allem Schulen wie zum Beispiel die Spreewald Schule oder auch die Nahariya Schule auszubaden, bei denen oftmals die Kinder außerhalb der Schule kaum Gelegenheit zum Schwimmen haben und bei denen sich viele Eltern während der Ferien auch keinen Badeurlaub am Meer leisten können. Ein solches Desaster darf sich in Berlin nicht wiederholen.“