Auch wenn die Fortführung des Puppentheaters „Hans-Wurst-Nachfahren“ nun in neue Hände übergeht: Die traditionelle Spielstätte am Winterfeldtplatz bleibt dem Bezirk erhalten, ab September gibt es hier wieder Vorführungen. Bertram von Boxberg, der bündnisgrüne Vorsitzende des Kulturausschusses der Bezirksverordnetenversammlung: „Den Ausschlag für dieses glückliche Ende eines langen Tauziehens gab sicherlich das Agieren der Senatsverwaltung. Die handelte mit dem Eigentümer der Immobile einen auf fünf Jahre laufenden Mietvertrag aus und stellte für diesen Zeitraum die Förderung des Theaters sicher. Aber am Erfolg haben auch die Tempelhof-Schöneberger Kommunalpolitik und vor allem die 15.000 Theaterfreunde, die in einer Unterschriftensammlung den Erhalt der Bühne forderten, ihren gewichtigen Anteil.“
Mit dem Eigentümerwechsel des Gebäudes Gleditschstraße 5, in dem sich die Spielstätte seit 1993 befindet, war auch die Zukunft des Theaters in Gefahr. Rund 15.000 Unterstützer verlangten per Unterschrift eine Sicherung des Standortes und erzielten auch einen ersten Erfolg. Der Mietvertrag wurde verlängert, aber nur bis 2018. Deshalb forderten die Grünen in der Tempelhof-Schöneberger BVV, das Bezirksamt solle sich gegenüber dem Senat für eine langfristige Lösung stark machen. Im Abgeordnetenhaus traten vor allem die grünen Parlamentarier aus Tempelhof-Schöneberg für die Bühne ein.
Bertram von Boxberg: „Theatermacher, kulturinteressierte Bürger, Kommunal- und Landespolitiker zogen hier an einem Strang, retteten so den Winterfeldplatz als Theaterstandort. Mietsteigerungen und Immobilienspekulationen gefährden auch andere Kulturstandorte. Diese positive Erfahrung mit dem Standort Winterfeldtplatz lehrt uns, dass Verdrängung nicht zwangsläufig ist und dass Kultur in unseren Kiezen bewahrt werden kann.“