Immer wieder ein Ärgernis, das auch schon für Gerichtsprozesse sorgte: Der Vorstand des Sportvereins hat rechtzeitig beim Bezirk die Trainingsstunden auf dem Sportplatz oder in der Sporthalle beantragt, doch die dringend benötigten Zeiten wurden ausgerechnet an den Konkurrenzverein vergeben. Mehr Transparenz bei der Vergabe der Trainingszeiten wird nicht jede Enttäuschung, aber manchen unnützen Streit verhindern, meint die Fraktion der Grünen in der Tempelhof-Schöneberger Bezirksverordnetenversammlung und forderte deshalb die Bildung einer Sportstättenvergabekommission. Dieser Antrag wird jetzt im Sportausschuss beraten.
So soll nach Auffassung der Grünen das künftige Vergabeverfahren aussehen: In der Kommission sitzen Vertreter des Sportamtes, des Bezirkssportbundes und der Sportjugend, dazu auch Vertreter von solchen Vereinen, die nicht im Sportbund organisiert sind. Getagt wird mindestens zwei Mal im Jahr, bei Bedarf wird eine Sondersitzung beantragt. In Fällen, bei denen sich die Kommission nicht einigen kann, entscheidet das bezirkliche Sportamt. Der Sportausschuss der Bezirksverordnetenversammlung wird über alle Entscheidungen informiert. Vorbild dieser Kommission sollen entsprechende Gremien zum Beispiel in Treptow-Köpenick oder Marzahn-Hellersdorf sein.
Astrid Bialluch-Liu, sportpolitische Sprecherin der grünen BVV-Fraktion: „Eine Anfrage der Grünen im Abgeordnetenhaus hat gerade ergeben, dass Tempelhof-Schöneberg im Vergleich mit den anderen Bezirken mit Sporthallen absolut unterversorgt ist und wir auf diesem Gebiet an vorletzter Stelle stehen. Mehr Sportanlagen zu schaffen, bleibt da natürlich die vordringliche Aufgabe. Aber das geht nicht von heute auf morgen und das macht Transparenz bei der Vergabe der Trainingszeiten umso dringender.“