Ein Alarm-Brief der Landesverkehrswacht zur Situation der Tempelhof-Schöneberger Jugendverkehrsschulen: In der JVS Friedenstraße konnten die regulären Übungstermine statt im März erst im April starten und es standen von elf beim Jobcenter beantragten Mitarbeiter nur acht zur Verfügung. Am Sachsendamm gab es statt der gewünschten elf sogar nur zwei Mitarbeiter. Darum fordert die Landesverkehrswacht eine Aufstockung des Personals und das nicht über den zweiten Arbeitsmarkt vom Jobcenter, sondern mit pädagogisch ausgebildeten Fachkräften in sicheren, sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen. Die bündnisgrüne Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung hat sich diese Forderungen zu eigen gemacht und bringt diese jetzt als Dringlichkeitsantrag in die BVV ein.
Dabei verweist die Landesverkehrswacht in ihrem Brief darauf, dass die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Arbeit der Jugendverkehrsschulen bereits geschaffen hat. Ab dem Jahr 2018 steht den Bezirken mehr Personal zu, die Gelder für die fälligen Gehälter und Honorare sind vorhanden. Allerdings: Diese Mittel müssten auch an die jeweiligen Beschäftigungsträger ausgezahlt werden, damit die die entsprechenden Kräfte einstellen können. In anderen Bezirken ist das bereits geschehen, aber in Tempelhof-Schöneberg bisher nicht. Das müsse nun schleunigst nachgeholt werden, meinen die Grünen in Übereinstimmung mit der Landesverkehrswacht. Außerdem solle im Bezirk eine Struktur aufgebaut werden, die es dauerhaft ermöglicht, die im rot-rot-grünen Koalitionsvertrag festgelegten Vorgaben für eine ausreichende Ausstattung mit fachlich und pädagogisch qualifiziertem Personal zu erfüllen.
Die grüne Bezirksverordnete Annabelle Wolfsturm: „Die derzeitigen Mängel machen sich vor allem bei der schulischen Radfahrausbildung bemerkbar. Wenn man bedenkt, dass Kinder über zehn Jahren nicht mehr auf dem Bürgersteig Rad fahren dürfen und sie bei Fehlen eines Radweges auf die Straße müssen, dann müsste angesichts der jüngsten tragischen Unfälle jedem klar sein, dass die Kinder ausreichend Übungsmöglichkeiten brauchen und wir uns hier keine Mängel erlauben können.“